Dass sich die Red Hot Chili Peppers schon seit jeher an den alten Funk- Grössen orientiert haben und diese revolutionären elitären Rhythmen in ihren Sound einwoben, ist bekannt. Jetzt hat der Peppers-Gitarrist beim Einstieg in seine neue Solo-CD ganz ordentlich beim alten Funkadelic-Klassiker “Maggot Brain” abgestaubt. Ein langsamer, schleppender minimalistisch klingender Beat, wie ihn jede Vorstadt-Combo von sich geben könnte, wird mit einem bratenden - nicht zu lauten - und auch nicht zuuuu verzerrten Leadgitarren-Solo überzogen - und das immerhin ganze 9 Minuten und 3 Sekunden. Soweit so gut. Ich habe nichts gegen Gitarren-Soli. Auch nicht, wenn sie eine halbe Stunde dauern. Guter Sex dauert ja auch mindestens so lange. Aber ich hätte mir zumindest gewünscht, dass das hier gespielte Solo neue Akzente bieten würde. Aber das tut es nicht. Das Solo ist langweilig und absolut überflüssig wie der gesamte Song (?).
Track # 2: Beginnt ebenfalls langsam. Jetzt singt er. Bei wikipedia kann man lesen, er war das einzige gemeinsame Kind seiner Eltern. Seine Mutter war eine erfolgversprechende Sängerin gewesen, aber sein Vater - ein rechtsanwältischer Bürokrat - hatte seiner Frau keine musikalische Karriere zugestanden. Hört sich traurig an. Wie auch die ersten beiden Stücke der CD. Ob er vom tragischen Musikschicksal seiner Mamma betroffen ist?
Nun gut, was danach noch kommt, kann etwas versöhnen. Aber insgesamt wirkt die CD des Pepper-Mannes gewürzlos, geschmacklos & plätschert vor sich hin, dass ich es gar nicht geschafft habe, das Teil in einem Durchgang durch zu hören. Und das passiert mir bei 1000 CDs in der Regel vielleicht drei Mal. Noch Fragen?
“God” kommt dem altbekannten beliebten RHCP-Muster verdächtig nahe (verzerrter Gesang, Wah-Wah-Gitarre, hölzerne die “zwei” betonende Drums, ”Heaven” klingt wieder bemüht, und ich bezweifle, ob Petrus seine Himmelspforten öffnet, wenn er diese depressive gesichtslose Musik hört. Auch ganz oben gibt’s ab und zu ne Fete, zu der diese CD aber nicht beitragen wird.
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FAZIT: Warnung! Wer die PEPPERS kennt und liest, dass ihr Solo-Mann eine CD veröffentlicht, der sollte vorsichtig sein mit dem Kauf und zumindest in die Platte reinhören, denn mit der Band selbst hat dieses Werk absolut nichts zu tun. Wer ein Pfeffersteak erwartet, bekommt hier nur einen schlaffen Burger serviert. Die Platte wirkt unausgegoren, jede Nachwuxband bringt heutzutage im Übungskellerraum schwungvolleres Material zustande. Sehr schade.
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